Theaterfestival ANTIKEKSTASE

Oh, möcht ich nur, wandelnd im Schönen, stets jeden Tag, jede Nacht leben! (Die Bakchen, Euripides)


Foto von Werner SchulzeME<le>A

Szene aus ME<le>ALive vor Ort: Prof. Dr. Werner Schulze!

Latein, Altbabylonisch, Altgriechisch, jeweils mit deutschen Untertiteln

Tänzer_innen: Florian Berger, Paola Picazo, Patric Redl, Manuel Wagner, Nanina Kotlowski, Sebastian Prantl Chor DITHYRAMBOS: Marie-Theres Bauer, Evelyn Kraut, Anna Rehak, Lisa Rehak, Viola De Stefani, Dieter Gansterer, Wini Koppensteiner, Erich Neubauer, Werner Schulze Ensemble LOGOS: Ulrike Sych (Sopran), Johann Leutgeb (Bariton), Johnson Vettoonickal (Gesang), Mehrdad Pakbaz (Ûd), Wilfried Satke (Dirigent, Gitarre), Adi Schober (Schlagwerk), Werner Schulze (Fagott & Kontrafagott), Hans Tschiritsch (Tschiritschophone/Schlagwerk), Ekrem Ilker Ülsezer (Bandoneon) Komposition: Hildegard von Bingen, Mehrdad Pakbaz, Wilfried Satke, Werner Schulze, Hanns Stekel Koordination: Katrin Grubelnik, Stefan Astner

Dauer: 70 Minuten

Babylonische Sprachverwirrung? Zeiträtsel, geboren aus dem Geist der Vergangenheit? Was sagt das Wissen der Alten in unserer Zeit? Was besagen Jahrtausende alte Texte? Humanismus heute - in einer global vernetzten Welt?

"ME<le>A" zeichnet einen Bogen der Kommunikationssehnsucht, vom Geistigen bis ins Absurde, von der Metaphysik zum Banalen. Das, was in der griechischen Antike als Einheit galt (Musik, Sprache und Bewegung), wird in auf neuer Basis erprobt und dechiffriert. "ME<le>A" zeichnet den Jahreskreis nach, wobei den einzelnen Abschnitten Liedtexte vor allem aus der Antike zugeordnet sind. Zwei Themen bestimmen diesen Kreis: Der Mensch in seinem Verhältnis zu den antiken Göttern beziehungsweise zum Gott des Christentums sowie die Liebe zwischen Frau und Mann - vom Erblühen und Zerbrechen der Erotik.

Lassen Sie sich von diesem Tanz-Musik-Sprach-Werk verzaubern!

Fr, 04.05.2010, 18.00 Uhr
Sa, 05.06.2010, 15.30 Uhr
So, 06.06.2010, 18.00 Uhr

Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro


nach – AUFBRUCH AUS TROJA – denken

Lesung mit Video

Szene aus Aufbruch aus Troja, Anklicken zum Vergrößern, Foto von Fernando MiceliText von Eckart Seilacher frei nach den Troerinnen von Euripides

Regie: Manuela Naso Text und Dramaturgie: Eckart Seilacher

Dauer: 60 Minuten

"Aufbruch aus Troja" schreibt die Tragödie neu, indem sie sie im Lichte der aktuellen Situation der Migrantenströme nach Europa, der Aufnahmepolitik und Abschiebungen sieht. Hekabe – die trojanische Königin, Kassandra – die Prophetin, Andromache – die Ehefrau des Helden Hektor, Überlebende des trojanischen Krieges, machen sich auf die Reise über das Meer zu den Küsten Europas. Odysseus, der die Kleidung des Reisenden abgelegt hat und sich stattdessen die des Politikers übergestreift hat, erwartet sie. Die Figuren des Stückes bewegen sich zwischen lyrischen Momenten – an den Mythos gebunden – und dokumentarischen Eindrücken – an die Aktualität anknüpfend.

Das Mittelmeer ist eines der größten Massengräber der Geschichte. "Aufbruch aus Troja" zeigt das Warten, den Kampf, die Hoffnung aber auch die Zerissenheit von Menschen, die alles aufgeben, um ein neues Leben anzufangen. Nach der Berliner Premiere und der anschließenden Werkstatt in Livorno (Italien) haben die Regisseurin und der Autor des Stückes dieses weiterentwickelt und bearbeitet. Sie werden daraus vorlesen und Videomaterial zeigen, so dass das Publikum einen Einblick in diesem Werdegang erhält.

Einzige Vorstellung am Sa, 05.06.2010, 18.00 Uhr

Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro


Foto von Dr. Andrea SegreCome un uomo sulla terra

Wie ein Mensch auf der Erde

Live vor Ort: Dr. Andrea Segre! Mit Einführung durch den Regisseur und Publikumsgespräch!

Dauer: 60 Minuten

Italienisch mit deutschen Untertiteln

Gefördert durch das Italienische Kulturinstitut Berlin

Der Dokumentarfilm "Come un uomo sulla terra" von Dr. Andrea Segre beschäftigt sich mit der Verfolgung und Ausbeutung von äthiopischen Flüchtlingen in Libyen. Er lässt Betroffene zu Wort kommen und wirft ein Licht auf kriminellen Machenschaften, die landläufig bekannt sind, in der Regel aber ignoriert werden. Der Film beleuchtet die brutalen Methoden, die Libyen (unterstützt durch europäische Gelder) einsetzt, um Flüchtlingsströme zu kontrollieren.

Bei "Come un uomo sulla terra" handelt es sich um ein gewissenhaft recherchiertes und weiterhin brandaktuelles Werk investigativer journalistischer Arbeit. Trotz dieser Qualitäten ist der Film bis jetzt noch großteils unbekannt.

Fr, 04.05.2010, 19.30 Uhr
Sa, 05.06.2010, 17.00 Uhr
So, 06.06.2010, 19.30 Uhr

Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro

Italienisches Kulturinstitut Berlin


Bilal

Cover von BilalText von Fabrizio Gatti Gelesen von Benedict Roeser

Dauer: 30 Minuten

Als eine Art "italienischer Wallraf" verkleidet sich der renommierte Journalist Fabrizio Gatti als Migrant "Bilal". Er begleitet einen Flüchtlingsstrom vom Senegal bis nach Sizilien, um zu berichten, was sie erleben. Von Dakar zieht er in die Sahara; auf klapprigen Lastwagen durchqueren sie zu Hunderten die Wüste, unter unvorstellbaren Entbehrungen. Immer wieder werden sie überfallen. Schlepper und korrupte Polizisten wechseln sich darin ab, den Flüchtlingen ihre letzte Habe zu nehmen: Der moderne Menschenhandel entlang der neuen großen Trecks ist auch ein brutales, hochprofitables Geschäft.

"Bilal" behandelt auf 457 Seiten (davon 18 Seiten farbige Bilder) ein globales Problem, das auch in unseren Filmvorführungen "nach – AUFBRUCH AUS TROJA – denken" und "Come un uomo sulla terra" thematisiert wird: Wie gehen wir mit Flüchtlingen um? Das Buch wird von der Festivalleitung mit Hilfe von Leseproben vorgestellt. Es kann auf dem Festivalgelände für 24,90 Euro erworben werden. Ein Teil des Kaufpreises unterstützt das Festival. Wenn Sie möchten, können Sie sich ein Exemplar von "Bilal" online vorbestellen. Auch nach dem Festival senden wir Ihnen gerne ein Exemplar von "Bilal" zu.

Einzige Vorstellung am So, 06.06.2010, 21.00 Uhr

Eintritt frei


Unsere Reihe zur EU-Flüchtlingspolitik ("nach – AUFBRUCH AUS TROJA – denken", "Come un uomo sulla terra" und "Bilal") wird gefördert von:

Stiftung Pro Asyl

Rosa-Luxemburg-Stiftung